Die bösen Wildcamper

Wildes Camping - meine Ansichten dazu

In  letzter Zeit häufen sich die Berichte in der Tagespresse über "Wildcamping". Anfangs war es nur ein Campingplatzbetreiber aus Dahn, der sich über diese "Verbrecher" aufregte, doch mittlerweile macht die Polizei öfter mal Kontrollen...

Zunächst habe ich mich darüber aufgeregt, aber mittlerweile sehe ich das Ganze etwas anders.

Zunächst einmal ist es tatsächlich so, dass wildes Übernachten im Naturpark Pfälzerwald grundsatzlich verboten ist. Ausser dem besagten Campingplatz-Betreiber, der wohl in erster Linie geschäftliches Interesse an einer Verfolgung hat, würde ein Wohnmobil auf einem Parkplatz wohl Niemand stören - ABER: Es gibt eben Unterschiede.

 

Wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, dann fahren wir meistens ohne festes Ziel los und suchen zunächst nach einer "legalen" Übernachtungsmöglichkeit - also einem Stellplatz für Wohnmobile. Gerade in der heutigen Zeit kommt es vor, dass die Stellplätze belegt sind - stellt sich also die Frage, was jetzt?

Bleiben wir beim Beispiel des bereits genannten Campingplatzes in Dahn: Hier kostet eine einfache Übernachtung für 2 Personen mit Hund etwa 30.- Euro zzgl. Kurtaxe, ausserdem wird dort ein "Quickstop" für 14.- Euro zzgl. Kurtaxe angeboten - eine reine Übernachtung von 20 Uhr bis 9 Uhr morgens...  Das ist keine Alternative, sondern ein Alibi. Wenn ich um 9 Uhr wegfahren soll, dann muß ich um 7 Uhr aufstehen - im Urlaub !!!

Es bleibt also eigentlich nur die Option, irgendwo einen Parkplatz zu suchen und die Nacht am Rande der Legalität zu verbringen.

 

Hier fangen dann die Unterschiede an. Während es bei uns so aussieht, dass wir uns auf einen befestigten Parkplatz stellen (....meistens da, wo es in der Nähe was zum Essen gibt...) und uns ruhig verhalten, gibt es auch andere Varianten:

 

Einige Leute halten es im Wohnmobil nicht aus, fahren dann die Markise aus und machen es sich mit Campingstühlen, Grill usw. "etwas wohnlicher". Das Ganze findet dann nicht auf einem befestigten Parkplatz statt, sondern auf irgend einer Waldlichtung oder auf Wirtschaftswegen. Da man sich unbeobachtet fühlt ist es auch nicht schlimm, wenn man bei der Gelegenheit auch mal die Wassertanks entleert und seinen Müll bequem im Wald oder in einem öffentlichen Mülleimer entsorgt. 

 

Dann gibt es noch die Romantik- und Survival-Camper, die grundsätzlich in der freine Natur übernachten - ohne Toilette  natürlich...

Das Gleiche gilt übrigens auch für Tages-Ausflügler, die sich auch gerne als "Heggeschisser" betätigen. Das geht natürlich nicht !

So verhält es sich auch mit Zelten und Feuerstellen - obwohl wir das als Jugendliche auch gerne gemacht haben....

 

Was ich allerdings nicht verstehe: Es gibt viele Leute, die wie ich mit dem Wohnmobil autark unterwegs sind, keinerlei Lärm machen und ihren Dreck mitnehmen. Das Auto ist extra dafür gebaut, um in der Natur zu übernachten, ohne sie zu zerstören. Was ist so schlimm daran, wenn ich beispielsweise auf einem Burg-Parkplatz (....den nachts keiner braucht...) übernachte - natürlich ohne Campingmöbel und offenes Feuer? Auf dem Loreley-Plateau ist das beispielsweise so geregelt, dass man sich ein Übernachtungs-Ticket lösen kann und auf dem "normalen" Besucher-Parkplatz stehen darf - das funktioniert einwandfrei. Die Nacht kostet dort übrigens 10 Euro - das ist nicht die Welt, bringt aber der Gemeinde trotzdem einige Euronen, für die man beispielsweise auch ein paar Müllgefäße aufstellen kann...

 

Das könnten sich die Verantwortlichen aus der Pfalz einmal anschauen, statt sich nicht nur stur nach Paragraphen zu richten, die vor Jahrzehnten entstanden sind...

 

Und noch eine Bitte für diejenigen, die es gerne "Wohnlich" wollen: Fahrt doch einfach auf einen Campingplatz. Dort könnt ihr eure Möbel aufstellen, ein Vorzelt aufbauen und davor nochmal einen Pavillon....  Aber Wohnmobil-Stellplätze sind dafür eben nicht gemacht.

 

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